Verfassungsschutz: Verfassungsschutz Verfassungsschutz warnt vor „TikTokisierung des Islamismus“

POTSDAM. Der Brandenburger Verfassungsschutz hat vor radikalen Islampredigern auf der Videoplattform TikTok gewarnt. Diese erreichten mittlerweile „ein jugendliches Millionenpublikum im deutschsprachigen Raum“, heißt es in einer Sonderpublikation des Brandenburgischen Verfassungsschutzes. Ermittler gingen der Frage nach, wie die Mobilisierung der islamistischen Szene in Deutschland nach den Hamas-Anschlägen in Israel im Oktober ablief.

Durch die „themengebundene Auswahl“ sei TikTok „ein Angebot mit hohem Suchtpotential“, heißt es in dem Bericht „TikTokisierung des Islamismus“. Dabei seien „gerade Kinder und Jugendliche als die Hauptnutzer von TikTok die primär anvisierte Zielgruppe von Extremisten, also auch von Islamisten und salafistischen Predigern“.

Unbekannte Prediger werden zu TikTok-Stars

Durch die Dynamik dieses neuen Mediums mit seiner persönlichen Ansprache „entwickelten sich seit 2021 in beachtlicher Geschwindigkeit weitgehend unbekannte Salafisten-Prediger zu islamistischen Influencern“. Personen wie Ibrahim El Azzazi – von Anhängern auch Sheikh Ibrahim genannt – oder Abul Baraa hätten sich so „mittlerweile zu einer Autorität in Islamfragen entwickelt“.

Ihre Inhalte bereiteten diese jugendgerecht auf. „Generell wirkt die Inszenierung in den Videos seriös islamisch, gleichzeitig locker und harmlos sowie in manchen Fällen sogar lustig. Das schafft Vertrauen und bringt den strengen Salafisten-Predigern unzählige Likes, Kommentare sowie eine treue Fangemeinde ein.“ Durch ihre Popularität können die Akteure inzwischen Großveranstaltungen organisieren, die wiederum neuen Inhalt für TikTok liefern.

Verabredungen zum Massengebet

Bekannt wurde das öffentliche „Massengebet“ vor dem Brandenburger Tor „aus Solidarität mit Muslimen in Gaza“, wozu über die sozialen Medien aufgerufen wurde. „Das Bild dieser symbolischen ‘Raumnahme‘, die sich für viele Außenstehende als friedliche religiöse Zusammenkunft darstellte, ging in den sozialen Medien viral.“

Neben diesen spektakulären Veranstaltungen werden wohl auch noch aggressivere Seiten des Islams gefördert. Auf dem Mobiltelefon eines 14jährigen, der im Verdacht steht, gemeinsam mit anderen einen Terroranschlag auf die Wiener „Regenbogenparade“ geplant zu haben, fanden Ermittler Videos des TikTok-Predigers Abul Baraa. Diese hätten ihn zur Tat motiviert, gab der Jugendliche im Polizeiverhör an. (JF)

>> Den Sonderbericht „TikTokisierung des Islamismus“ des Brandenburgischen Verfassungsschutzes finden Sie hier.

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