Oberhausen: Oberhausen Festnahme: Türkischer Intensivtäter soll jungen Ukrainer getötet haben

OBERHAUSEN. Die Mordkommission der Essener Polizei hat einen 15jährigen türkischstämmigen Migranten festgenommen, der einen 17jährigen Ukrainer in Oberhausen mit einem Messer getötet haben soll. Dem polizeibekannten Jugendlichen werden Totschlag und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen, teilten die Essener Staatsanwaltschaft und die Polizei mit. Sein Opfer verstarb noch am selben Abend trotz einer Notoperation im Krankenhaus.

Die Tat ereignete sich am vergangenen Samstagabend am Willy-Brandt-Platz vor dem Oberhausener Hauptbahnhof. Zunächst kam es laut Polizei in einem Linienbus zum Streit, der nach dem Ausstieg am Hauptbahnhof eskalierte. Letztlich wurden zwei 17- und 18jährige Ukrainer, ein 14jähriger Syrer und eine 13jährige Deutsch-Libanesin schwer verletzt. Dabei sei auch ein Messer eingesetzt worden. Die vier Jugendlichen mußten in Krankenhäusern behandelt werden.

Zwei „dringend tatverdächtige Jugendliche“ flüchteten zunächst vom Tatort, konnten von der Polizei jedoch bereits in den frühen Morgenstunden am Sonntag festgenommen werden. Dabei handelt es sich um den 15jährigen Deutsch-Türken sowie einen 14jährigen Deutsch-Griechen, die beide zuvor „erheblich kriminalpolizeilich“ auffällig wurden – also als Intensivtäter gelten. Während sich der Tatverdacht gegen den 15jährigen erhärtete, wurde der 14jährige in die Obhut seiner Eltern übergegeben.

Ukraine-Verein bringt eigene Tatversion in Umlauf

Bei dem verstorbenen Ukrainer handelt es sich um den ukrainischen Basketballspieler Wolodymyr Jermakow, berichtet The Kyiv Independent mit Berufung auf einen Facebook-Beitrag des Kiewer Basketballverbandes (FBK). Er und seine 18jährige Begleitung seien Spieler beim Düsseldorfer Basketballverein ART Giants. Jermakow soll als Nachwuchstalent bereits in der ukrainischen Jugendmannschaft zur Basketball-Europameisterschaft 2022 angetreten sein.

Der FBK deutete ein fremdenfeindliches Motiv an. Die zwei Nachwuchstalente seien angegriffen worden, „nur weil sie aus der Ukraine stammen“. Bei den Angreifern handle es sich „um acht junge Männer mit arabischem Aussehen“. Staatsanwaltschaft und Polizei äußerten sich bisher nicht zu möglichen Motiven. Dem 15jährigen Türken drohen bei Verurteilung wegen Totschlag nach Jugendstrafrecht zwischen sechs Monaten und zehn Jahren Haft. (sv)

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