Mundtot gemachtConstantin Schreiber – Ein Islamkritiker kapituliert

Dissidenten, die sich aus der Öffentlichkeit zurückziehen, weil sie nicht die Parteilinie vertreten. So wie unsere einst freiheitliche Sozialordnung ins Totalitäre abdriftet, steigt auch diese unheimliche Begleiterscheinung des Gesinnungsstaates empor. Wissenschaftler, Künstler, die besser nicht allzu klar ihre Wahrnehmung ausdrücken, wenn sie nicht empfindliche Konsequenzen hinnehmen wollen.

Der Schriftsteller und Fernsehjournalist Constantin Schreiber ist daher nicht der erste und wird leider auch nicht der letzte sein, der nach einem Überfall auf eine Autorenlesung seines Sachbuches „Glück im Unglück“ angekündigt hat, zum Thema nicht mehr zu sprechen. „Ich werde mich zu allem, was mit dem Islam auch nur im entferntesten zu tun hat, nicht mehr äußern“, sagte Schreiber gegenüber der Zeit. „Ich werde keine Bücher dazu schreiben, ich lehne Talkshow-Anfragen ab, ich mache das nicht mehr.“

Tatsächlich ist übermäßige Kompetenz heutzutage in zahlreichen Bereichen gefährlich geworden. Neben dem Islam-Experten Schreiber gibt es noch Biologen, Chemiker, Meteorologen, Physiker und so weiter, die in ihren jeweiligen Fächern besser nicht zu laut werden. Was aber den Fall besonders macht: Schreiber ist Sprecher der „Tagesschau“, gewissermaßen ein Aushängeschild des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Jemand, der darüber hinaus Brücken bauen will.

Kollege vergleicht Islamkritik mit antisemitischer Propaganda

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2019 gründete Schreiber die „Deutsche Toleranzstiftung“, damit „Menschen mit unterschiedlicher Meinung wieder mehr ins Gespräch kommen“. Schüler in Sachsen Journalismus beibringen, Formate für Asylbewerber entwickeln, kurzum: unterschiedlichen Menschen unterschiedliche Standpunkte vermitteln. Im eigenen Haus kommt Schreiber damit wohl weniger gut an, wie der Angriff auf ihn zeigt. Denn dem war eine Kampagne vorangegangen, deren Spur ausgerechnet zu Kollegen führt.

Stefan Buchen arbeitet auch bei der „Tagesschau“. Allerdings hat er keine Bestseller zum Islam verfaßt oder eine Stiftung gegründet. Dafür schreibt er für die Islam-Propaganda-Seite „Qantara“ und das Magazin Katapult. Diese nutzte er für ungeheure Vorwürfe gegen Schreiber. Dessen Roman stehe in der Traditionslinie des NS-Films „Jud Süß“. Mehr Kollegenhaß geht nicht. Die erwartbare Reaktion: Ebenso eifrige wie unbelesene Studenten verteilten Hetzblätter und sprengten die Veranstaltung an der Universität Jena.

„Da mögen jetzt manche feiern und vielleicht die Schampusflaschen aufmachen. Ob das ein Gewinn ist für die Meinungsfreiheit und für den Journalismus, ist eine andere Frage“, kommentierte Schreiber seinen Rückzug. „Qantara“ heißt übrigens „Brücke“. Eine Brücke nur zu welchem Zweck?

JF 39/23 

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