Hintergründe zum JF-Aprilscherz: Hintergründe zum JF-Aprilscherz Haben wir Sie auch in den April geschickt, liebe Leser?

Die Sommerzeit in der EU wird nicht abgeschafft, weil laut Meinungsumfragen eine Mehrheit nur durch die Wähler der Rechtsparteien zustande käme. Das haben wir gestern berichtet. April, April! Wir haben uns die Geschichte ausgedacht. Einige Leser sind darauf hereingefallen.

Und das tut uns nur bedingt leid. Denn der Sinn eines Aprilscherzes liegt ja genau darin, die Mitmenschen aufs Glatteis zu führen. Aber alle, die sich gestern von uns in den April haben schicken lassen, seien getröstet: Auch in der JF-Redaktion merkten nicht alle, daß dies eine Erfindung war. Zu viel Unglaubliches passiert inzwischen, daß man auch ohne den 1. April zuweilen wirkliche Nachrichten nicht mehr von Fake-News unterscheiden kann.

So überprüfen wir Informationen

Wir überprüfen jede Information, die uns über soziale Medien oder direkt von unseren Lesern erreicht, zuverlässig. Dafür haben wir als Journalisten genug Möglichkeiten: Die einfachsten sind immer noch die Anrufe bei den Betroffenen. Aber auch andere Plausibilitätschecks sagen uns schnell: wahr oder unwahr? Dabei hilft vor allem die Suche nach der Primärquelle, also nach einer Rede oder einem Interview im O-Ton. Manchmal werden Zitate aus dem Zusammenhang gerissen, verdreht oder falsch übersetzt, so daß sich das Gemeinte in sein Gegenteil verkehrt.

Das ist nicht nur in den sozialen Medien möglich, sondern auch im Mainstream, wie kürzlich die Geschichte über das „Blutbad“ zeigte, das Donald Trump angeblich anzurichten ankündigte, falls er nicht zum US-Präsidenten gewählt werde. Nun haben wir nicht gleich bei Trump angerufen. Die Wahlkampfrede des 77jährigen, in der er das angeblich gesagt haben soll, ist auf Youtube jedem zugänglich. Und siehe da: Er sprach von einem sich abzeichnenden Blutbad für die amerikanische Autoindustrie, falls Joe Biden weiter im Weißen Haus bleiben sollte. Diesen Medienskandal, also die Geschichte hinter der Geschichte, haben wir dann aufgegriffen.

Warum der Aprilscherz über die Sommerzeit?

Aber zurück zur Sommerzeit und damit zu einer persönlichen Bemerkung: Der Autor unseres Aprilscherzes ist glühender Anhänger der Zeitumstellung – und das ist kein Witz. Im Sommer abends eine Stunde länger bei Tageslicht draußen sitzen, ist einfach herrlich. Und im Winter, wenn er ab 5 Uhr morgens die Texte für die JF-Frühschicht schreibt, nicht ewig auf den Sonnenaufgang warten zu müssen, ebenso.

Aber eine Spielerei mit der „Brandmauer“ und all den Verrücktheiten in der deutschen und der europäischen Politik boten gemeinsam mit dem aktuellen Anlaß der Zeitumstellung eine wunderbare Steilvorlage für einen solche Falschmeldung. Übrigens ist es auch frei erfunden, daß sich unter Rechten eine größere Mehrheit für die Abschaffung der Sommerzeit findet als in anderen Wählermilieus. Nach unseren Kenntnissen hat es eine solche Umfrage nie gegeben.

Ab heute stimmen wieder alle Berichte, Meldungen und Analysen in der JUNGEN FREIHEIT. Bis zum nächsten 1. April.

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