Ausgrenzung auch beim Fußball: Ausgrenzung auch beim Fußball FC Bundestag: Kein „Wunder von Bern“ für die AfD

BERLIN/BERN. Mit einem Vorstandsbeschluß hat der FC Bundestag e.V. die AfD-Abgeordneten von der Mannschaft ausgeschlossen. Diese tritt vom morgigen Donnerstag bis zum Sonntag in Bern bei der Parlamentarier-Europameisterschaft an.

Vor 70 Jahren hatten die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft in der Schweizer Hauptstadt zum ersten Mal den Weltmeister-Titel gewonnen. Der Triumph des großen Außenseiters ging als „Wunder von Bern“ in die Geschichte ein.

„Elf Freunde müßt ihr sein“, gilt nicht beim FC Bundestag

Dieses Wunder wird es für die AfD-Fußballer nicht geben. Sie werden wegen ihrer Fraktionszugehörigkeit in dem Team nicht mehr geduldet. Die Losung des legendären Weltmeister-Bundestrainers von 1954, Sepp Herberger, „Elf Freunde müßt Ihr sein“, gilt nicht für den FC Bundestag.

Der AfD-Bundestagsabgeordnete Malte Kaufmann, Mitglied des FC Bundestag, berichtet jetzt über die Hintergründe: „Unsere Teilnahme an der EM wurde als eine interfraktionelle Dienstreise beantragt. Also habe ich mich angemeldet.“ Die Möglichkeit zur Teilnahme aller Fraktionen sei eine der formalen Voraussetzungen zur Genehmigung einer solchen Dienstreise.

Kaufmann: „Da ich in dem Fall nicht von der Dienstfahrt ausgeschlossen werden kann, versucht der Vorstand des FC Bundestag e.V., meine Teilnahme an der Fußball-EM über den Ausschluß vom Sportbetrieb zu verhindern.“

AfD: Ausschluß ist satzungswidrig

„Das Demokratieverständnis des Vorstandes unter der Führung des Vereinsvorsitzenden von der SPD, der nach dem Motto ‚Mit dir spiele ich nicht‘ handelt, ist mehr als fragwürdig“, sagte der 47jährige, der bis 2016 der CDU angehörte. Darüber hinaus sei das Vorgehen „satzungswidrig und widerspricht dem Vereinszweck“.

Kaufmann: „Wir rufen alle im FC Bundestag vertretenen Fraktionen dazu auf, laut Vereinsatzung ‚überparteilich und interfraktionell‘ zu handeln und ‚die Werte der freiheitlich-demokratischen Grundordnung‘ zu wahren. Denn gerade der Sport sollte zur Verbesserung von Dialog und politischem Diskurs jenseits von Parteigrenzen in unserem Land beitragen.“ (fh)

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